| Dezember 2012 | Statt deutschem Winter | Teneriffa I

7.12.12 El Medano, Stadtstrand, Hotel Medano - Der erste Abend, die erste Zeichnung.
Und noch mehr windiges Surfparadies El Medano in Teneriffas Inselsüden:
9.12.12 Abendlicher Blick auf El Medanos Hafenbucht
9.12.12 Der Montana Roja am Abend von der Promenade in El Medano aus.
9.12.12 Montana Roja bei Nacht

 
› mehr Teneriffa

| 24.Oktober 2011 | Theater ist Nahrung

Theater Vorpommern, Stralsund, Großes Haus, Aufführung von Schillers "Maria Stuart"

Zeichnen bei Theateraufführungen ist besonders spannend, man hat Zeit, um Bildauschnitte auszuwählen, man kompromitiert niemanden, da sich die Akteure bewusst ins Bild setzen. Man sitzt und man hat viele wechselnde Bilder ohne dass man den Ort wechseln muss. In den kalten Wintertagen eine herausfordernde Alternative zum Draußen, wo die Finger zu Eis werden.  Eine perfekte Übungsplattform, um an Personendarstellungen die Stiftspitze zu wetzen. Hier ein paar Eindrücke von vielen, die während der Vorstellung entstanden sind.

In der Pause im Foyer ...
Die beiden Königinnen, Maria und Elisabeth, treffen aufeinander mit der Chance sich zu versöhnen und scheitern an ihrem Stolz, ihren Verletzungen, beharren auf ihr jeweiliges Vorrecht ... die Tragödie strömt auf ihre Erfüllung zu ...
Nicht leicht die greifbare Spannung auf der Bühne in Strichen einzufangen.

| Oktober 2012 | Hiddensee soll kein zweites Sylt werden


Mein Petitionskommentar zum Grundstücksstreit zwischen Neuendorf/Hiddensee und Stralsund, der auf Grund der maximalen Zeichenzahl dort nicht vollständig Platz findet:


Neuendorf fühlt sich noch heute fast so an, wie Elisabeth Büchsel es zu Beginn des letzten Jahrhunderts malte. Es fehlen heut die Rookhüser und die alten Frauen in den dunklen Alltagstrachten vor den Hütten. Aber da sind noch die Wiesen hinter den Häusern, da sind noch die unbefestigten Graswege, mit den ausgefahren Pferdewagenspuren und noch steht nicht um jedes Häuschen eines Neuendorfers Hecke oder Zaun, um Grenzen zu markieren, wie in den sich allerorten gleichenden Vorstadtsiedlungen.
Dieses Flair durch Ferienhäuser und Appartments wie in Binz oder anderswo auf Rügen oder auf dem Darß zu zerstören, ist ein unwiderbringlicher Verlust. Gerade, dass Neuendorf so aussieht, dass hier noch die Hiddenseer Familiennamen auf den Klingelschildern stehen, dass man hier noch Ferienzimmer bei dieser oder jener einheimischen Familie bezieht, all das macht für mich diesen friedlichen Ort aus. Hierher zieht es, wer Ausruhen will davon, dass anderswo das Ursprüngliche bereits verschwunden ist, ja förmlich zum Wegzug genötigt wurde. Heute muss man nicht mehr machtvoll und gewaltsdam abreißen, heute treibt man Mieten und Grundstück- und Quadratmeterpreise hoch und höher, so dass Einheimische ganz von allein das Feld räumen für Investoren, für Geldanleger, für Immobilienmakler, alles für kurzfristige Gewinne und vor allem hier in MV für das Totschlagargument Tourismusbranche. Früher hatten wir Fischer, Bootsbauer, Fischereierzeugnisse und Schiffbau, heute haben wir Lachsfischbrötchen und Matjeshering als Souvenier im Fässchen, Ausflusgzeesboote, Zimmermädchen und Wellnessfachwirte, Hoteliers und Museen in denen die alten Traditionen ausgestellt werden.
Unsere typischen Regionen werden heute auf Tourismusmessen vermarktet, obwohl es die alten Fischerkaten und -boote gar nicht mehr gibt. Und selbst der industrielle Schiffbau im Nordosten Deutschlands singt nach über 20 Jahren hartem Marktkampf seine letzten Messen. Heute oder spätestens morgen sind die ursprünglichen Orte, die wir noch bewerben und die an manchen ausgewählten Standorten noch huldvoll konserviert werden zum Anschauen für Touristen, Ansammlungen voll Ferienwohnungen und Wochenendhäuschen. Einst durch Einwohner bewohnt, zukünftig durch Eigentümer verwaltet und zum Gelderwerb ausgequetscht. Echte, lebendige Gesichter verlieren zugunsten hübsch-glatter Urlaubsortfassaden. Endgültiges und weit bekanntes Beispiel: Prenzlauer Berg. Derzeit in dieser Entwicklung begriffenes Beispiel: die Stralsunder Altstadt. Zukünftiges "Opfer": Neuendorf? Ich unterschreibe diese Petition, weil ich Neuendorf, ja ganz Hiddensee, unterstützen und mahnen möchte für das eigene, innerste Angesicht einzustehen und es zu bewahren und nicht für schnelle Gewinne zu verschleudern.  Und um jene, die es genau wegen dieses Gesichtes auf dieses kleine Eiland zieht, zu mahnen, nicht mit dem Druckmittel des Gewinnes von außen auf Hiddensee einzuwirken. Dies ist keine Übertreibung. Man schaue sich doch all die urlaubsparadiesverbauten Rügener Orte an, deren ehemalige Ursprünglichkeit die Reisenden und nachfolgend die Investoren überhaupt erst anzog. Sellin, Göhren, Glowe, Binz, bald auch Altefähr und viele andere und alle Gemeinden wünschen sich nichts mehr als ein Stückchen abzubekommen vom Tourismus(puste)kuchen.

| 26. Februar 2012 | Fensterblicke Hafen


| 23. März 2012 | Festspielfrühling Rügen | Göhren Nordperdhalle

Gezeichnet ins Programmheft in Ermangelung von anderer weißer Fläche.




Konzert der NDR BIG-Band und des Fauré Quartett in der Nordperdhalle zum Festspielfrühling Rügen 2012

Louis Armstrong für den größeren Teil des Abends, dann eine wirklich zauberhafte Komposition gemeinsam gespielt und zum Abschluss ein notweniges (?) Torwandschießen um der eigentlichen Funktion der Halle rechnung zu tragen.

| Gelesen im April 2012 | Die richtige Weltanschauung | Solschenizyn

Aljoscha hörte, wie Schuchow Gott dankte, und drehte sich um. "Iwan Denissowitsch, Ihre Seele möchte zu Gott beten. Warum lassen Sie sie nicht?"
[...]
"Ich will´s dir sagen, warum Aljoscha: Weil all diese Gebete wie die Eingaben sind, die wir an die großen Tiere richten. Entweder sie kommen nicht an, oder sie kommen zurück mit dem Vermerk: 'Abgelehnt'."
[...]
"Das einzige auf Erden, für das der Herr uns aufgetragen hat zu beten, ist unser tägliches Brot [...]
Er legte seine Hand auf die Iwans. "Iwan Denissowitsch, Sie sollen nicht darum beten, daß jemand hier ein Paket kriegt, oder um einen Extraschlag Brei. Was die Motten und der Rost fressen, ist gering vor Gottes Angesicht. Sie müssen um die Seele beten, damit der Herrgott uns das Böse aus dem Herzen nimmt..."
[...] er schob des Baptisten Hand zurück [...]
Er hing seinen eigenen Gedanken nach und hörte nicht mehr auf Aljoscha. Laut sagte er vor sich hin: "Es ist einfach so, du kannst beten, soviel du magst, von deiner Strafzeit streichen sie dir nichts. Du mußt sie absitzen, Tag um Tag, vom Wecken bis zum Lichterlöschen."
"Darum müssen Sie nicht beten." Aljoscha machte ein entsetztes Gesicht. "Was wollen Sie denn mit Ihrer Freiheit? Was noch an Glauben in Ihnen geblieben ist, wird dort unter Dornen ersticken. Seien Sie dankbar, daß Sie im Lager sind. Hier können Sie an Ihre Seele denken. [...]"
Er [Schuchow] wußte jetzt selbst nicht mehr, ob er die Freiheit wollte oder nicht. Am Anfang hatte er sie sehr entbehrt und jeden Tag gezählt [...] Aber dann hatte er bald genug davon. Im Laufe der Zeit lernte er auch begreifen, daß sie einen vielleicht freilassen würden, aber nie mehr nach Hause. Und er wußte wirklich nicht einmal genau, wo das Leben besser war: zu Hause oder hier. [...] Aljoscha hatte die Wahrheit gesagt. Seine Stimme und seine Augen verrieten es: Er war glücklich darüber, im Lager zu sein.
"Sieh mal Aljoscha", sagte Schuchow. "Für dich ist das alles einfach. Christus hat dir gesagt, daß du hier sitzen mußt, für ihn bist du hier. Aber warum bin ich hier? [...]"

Alexander Solschenizyn. Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch,
Erstausgabe 1963, Knaur-Taschenbuchausgabe 1970,
in Auszügen S. 139-141




S.N.Lazarev Autor der Buchserie Karma-Diagnostik und Der Mensch der Zukunft  schreibt:

Wenn kein richtiges Weltbild vorhanden ist, stirbt der Mensch. Doch um ein neues Weltbild zu schaffen, braucht man viel Energie. Und diese Energie kommt von der Liebe. Deshalb kann ein gläubiger Mensch seine Weltanschauung und sich ändern. Ein Mensch, der wenig Liebe hat, der wenig Glauben hat, kann sich nicht ändern. Deshalb ist er dazu verurteilt, in einem strengen System der Koordinaten zu leben. Neue Wahrheiten eignet er sich sehr schwer an. Deswegen stirbt auch ein Tier, das an die sich ändernden Bedingungen nicht angepasst ist. Ein Mensch, der seine Weltanschauung nicht ändern kann und keine neuen Sichten annehmen kann, ist im Prinzip auch verurteilt, …. in der Perspektive. Welcher Mensch adaptiert sich leichter an die Außenwelt? Der, der gelitten hat. Der, der verloren hat. Weil der, der verliert, der opfert freiwillig oder unfreiwillig. Für ihn ist es einfacher, die Göttliche Logik zu verstehen. 

| 4. November 2012 | TVNoir in der Kulturschmiede | Stralsund

mit Yasmine Tourist und Wolfgang Müller



| 9. Oktober 2011 | Zwischen Himmel und Wasser | Stralsund + Hiddensee

An einem friedlichen Sonnabend morgen, neues Strandbad in Stralsund, von den neu gesetzten Buhnen aus der Blick zur ‹neuen› Rügenbrücke und zur Altstadtsilhouette hin.
Schon ein paar Tage her. Ein kleine Skizze zum Aufwärmen in der Sonne nach noch lange nicht dem letzten Bad der Saison.
Hiddensee, sonntags, Neuendorf und Südende. Mit der Fähre von Stralsund aus zu einem Tagesflug in gleißendem Licht, lang schon vermisst in diesen langen, dunklen und vor allem kalten Wintertagen.
Das letzte Bad an einem zauberhaften goldenen Oktobertag war glaube ich auf Hiddensee.
Neuendorf am Hafen, dieser südlichste Ort des söten Lännekens ist für mich der friedlichste, ursprünglichste und darum schönste Ort Hiddensees. Vieles erinnert hier noch an die Tage als auf Hiddensee noch von Fischerei und Vieh gelebt wurde.
Hiddensee, Neuendorf, Dorpstraat
In Richtung südliches Leuchtfeuer, unter dem weiten Himmel. Hier entfaltet sich Natur noch ungestört. 
MS Stralsund - Weiße Flotte

| 1. Dezember 2011 | Keimzeit ganz nah und direkt | Theater Putbus

Theater Putbus, Keimzeit Arkustik-Quartett
Norbert Leisegang, Hartmut Leisegang, Gabriele Kienast und Rudi Feuerbach im kleinen, malerischen, fürstlichen Theater in Putbus, ganz nah und in klarem Licht auf der Bühne zum Greifen nah. Hier zu hören, zu sehen und zu zeichnen war eine große Freude.




Kleine Zusammenstellung der Zeichnung auf einem ganz kleinen Block. Hier waren das Format und auch wieder die Lebendigkeit und Bewegung die Herausforderung für den Zeichenstift. Wunderbarer Abend gewesen, Dank an die Protagonisten.